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rechten Hand hält er einen Stock, in der behandschuhten linken den rechten Handschuh. Er trägt einen braunen Rock mit goldener Brustkette, einen mächtigen dunklen Sammetmantel und einen Hut von demselben Stoffe.

Leinwand; h. 0,95½; br. 0,80½. – Nach H. 1742 aus der Sammlung Carignan zu Paris (?). – Sicher Inventar Gnarienti (vor 1753) N. 1046. – Der Mantel und der Hut sind offenbar von einem Künstler des XVIII. Jahrhunderts übermalt worden, nach einigen von Dietrich, nach anderen von Pesne. Vergleiche auch Bode, Studien S. 407 und 569. Ursprünglich gehört das Bild der mittleren Zeit Rembrandt’s an. – Gestochen von P. Tanjé ☼ II, 48.Phot. Braun X. 27 und Phot. Ges.

Nach Rembrandt.

Die Grablegung Christi. 1572. (1329.) R 5.

Man sehe die Beschreibung unseres Bildes N. 1566. Nach letzterem oder nach dem dort erwähnten älteren Münchener Exemplar ist das unsere nur eine Copie.

Leinwand; h. 1,01½; br. 0,73. – Inventar 1722. A 1145; damals als Original; doch schon bei H. richtig nur als Copie.

Unbestimmte Schüler Rembrandt’s.

Das Bildniss Rembrandt’s. 1573. (1325.) 14 b.

Brustbild nach links auf dunklem Grunde. Kleiner dunkelblonder Ober- und Unterlippenbart. Blaugrüner Rock, roter Mantel, schwarzer Hut, am Halse ein weisses Hemd und auf der Brust eine Medaille an goldener Kette.

Eichenholz; h. 0,53½; br. 0,46. – Wohl Inventar 1722, A 64. Sicher Inventar Guarienti (vor 1753) N. 1586. – Dass das Bildniss Rembrandt darstelle, wie bei H. doch nur frageweise bemerkt wurde, scheint richtig zu sein. Ein eigenhändiges Bild des Meisters aber vermögen wir nicht in ihm zu erkennen; es gehört einem seiner guten Schüler an, vielleicht dem G. Flinck. So auch Bode, Studien S. 498 und 570. – Radirt als „Rembrandt’s Selbstbildniss“ von Anton Riedel und C. G. Schultze. – Phot. Braun XII, 36.

Ein Alter mit goldener Schnur am Barett. 1574. (1326.) L 3.

Brustbild ohne Hände fast von vorn auf grauem Grunde. Der weissbärtige Alte trägt einen braunen Rock mit goldener Brustkette, einen schwarzen Mantel und ein dunkles, mit goldener Schnur eingefasstes Barett.

Leinwand; h. 0,57; br. 0,45. – Inventar 1722, A 155, als Original von Rembrandt; so noch bei H., der jedoch schon hinzufügte, vielleicht von Koninck. Bode (Studien S. 570 Anm. 1) ging einen Schritt weiter, indem er sagte „wahrscheinlich“ von „Salomon de Koninck.“ In der That steht das Bild den Werken dieses Meisters so nahe, dass es wohl sicher von ihm herrührt.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 499. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/531&oldid=- (Version vom 11.9.2023)