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Der junge Kunstliebhaber. 1799. (1800.) 9 b.

Kniestück. Nachtstück. Der junge Mann sitzt mit dem Hute auf dem Kopfe rechts am Tische, auf dem eine Kerze brennt. Mit der rechten Hand hält er eine Zeichnung, die er besieht, hinter die Flamme. Mit der Linken greift er an die Pfeife, die er im Munde hält.

Leinwand; h. 0,33 ½; br. 0,27½. – Inv. 1722, A 658.

Cornelis Saftleven (Sachtleven).

Geb. zu Rotterdam 1606; begraben daselbst den 4. Juli 1681. Schüler seines Vaters Herman Saftleven d. ä., älterer Bruder des nach Utrecht übergesiedelten Landschaftsmalers Herman Saftleven d. j. Unter dem Einflusse Brouwer’s und Ryckaert’s entwickelt. Thätig vorübergehend in Utrecht, dauernd in Rotterdam.

Im Stalle. 1800. (1293.) 16 b.

Rechts, im Halbdunkel des Mittelgrundes, eine Kuh und Ziegen. Hinter ihnen ein Mann, der Wasser in einen Trog giesst. Links Fässer, Töpfe und hell in der Sonne glitzernde Messingkessel. Links am Fasse Reste der einstigen Bezeichnung: C. Saft  Leven.

Eichenholz; h. 0,39; br. 0,53. – Nach H. schon im Inventar 1722. – Doch wohl als N. 2742 erst 1741 durch v. Kaiserling. – Bei H. noch 1856 als „Ostade“; seit 1862 als „angeblich“ Corn. Saftleven. Das Bild ist jedoch unzweifelhaft ein Original eines der Saftleven. So auch Scheibler, Dr. Not. Einerseits stimmt es mit den im Gegensatze zu seinen auf anderem Boden stehenden Landschaften seltenen Bildern dieser Art von H. Saftleven (z. B. in Hannover und Brüssel, auf welche Jul. Meyer die Güte hatte, uns hinzuweisen) überein; andererseits aber liegt auch kein Grund vor, es von den ähnlichen Bildern des Corn. Saftleven zu trennen.

Musikalische Bauern. 1801. (1106.) 18 c.

Ein geigender Bauer sitzt am Tisch, auf dem ein Notenheft liegt. Rechts neben ihm lauscht eine alte Frau; links neben ihm singt ein zweiter Bauer und schlägt mit dem Krugdeckel den Takt dazu. Weiter zurück am Kamin noch zwei Bauern; vorn rechts ein Hund. Die Bezeichnung (links oben) ist fast erloschen; doch sind die Buchstaben C .   . aft  .   .  .  noch zu lesen.

Eichenholz; h. 0,36; br. 0,28. – Zuerst im Inv. 1754 als „Brouwer.“ Bei H. frageweise als D. Ryckaert. Die Malweise des Bildes weist jedoch noch deutlicher, als der Rest der einstigen Bezeichnung, auf Cornelis Saftleven hin. So schon Bode bei v. Zahn S. 194; ebenso Scheibler, Dr. Not.

Hühnerfütterung in einer Bauernhütte. 1802. (1289.) 15 b.

Links durch’s offene Fenster strömt helles Sonnenlicht in die Hütte. In der Mitte, neben dem Tische, an dem aller erdenklicher Hausrat aufgespeichert

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 568. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/600&oldid=- (Version vom 10.9.2023)