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Eichenholz; h. 0,41; br. 0,32½. – Inventar 1722, A 722. – Die Jahreszahl las H., von dem noch obiges Faksimile stammt, 1624. Allerdings kann die dritte Zahl als 2, als 7 oder als 9 gelesen werden. Der Stil des Bildes aber lässt nur die Lesart 1674 oder 1694 zu.

Matth. Stoom.

Die einzige Quelle über diesen Meister, aus der Nagler, Kramm u.a. geschöpft haben, ist Orlandi’s Abcedario, ed. Guarienti 1753, p. 374. Darnach war er ein holländischer Landschaften- und Schlachtenmaler. Schüler des Holländers „Orlando“ (aus dem, da er unbekannt ist, spätere den Giulio Orlandini, Historienmaler zu Parma machten), war 1649 geboren und starb 1702 zu Verona. Vergl. unten die Anmerkung.

Der Raubanfall im Hohlweg. 1850. (1681.) Q 1.

Vorn die Schlucht. In der Mitte Ausblick auf einen steilen, überhängenden blauen Berg. Rechts haben zwei Räuber einen Reiter vom Rosse gezerrt. In der Mitte überfallen zwei andere einen zweiten Reiter.

Leinwand; h. 0,56; br. 0,77. – Gegenstück zum folgenden. – Die Künstlerlexica nehmen zwei Meister Matth. Stoom an, von denen der eine, der Flanderer von Geburt war, aber als Heiligenmaler in Italien lebte, sich auf einem Bilde in Messina bezeichnet haben soll, während der andere, dem in unserer Galerie seit dem „Catalogue“ von 1765 fünf Bilder (N. 749, 750, 751 und unsere beiden) zugeschrieben wurden, eben nur durch diese Bilder und die Notiz im genannten Abecedario bekannt ist. Vergl. Kramm a. a. O. V., S. 1576–1577. Verfolgen wir unsere alten Angaben über diese fünf Bilder jedoch noch weiter zurück, so finden wir, dass nur zwei von ihnen, unsere N. 1850 und 1851 im „Catalogue“ 1765 unter dem Namen Stoom’s vorkommen, wie denn auch nur diese beiden deutlich die Hand eines Niederländers zeigen, wogegen die übrigen, mit denen noch N. 748 übereinstimmt, die Hand eines italienischen oder französischen Nachahmers des Jacques Courtois (Borgognone) zeigen, dem sie in den älteren Inventaren zum Teil auch zugeschrieben werden. Wir können den Namen des in Italien arbeitenden Holländers M. Stoom, dessen Existenz uns überhaupt nicht zweifellos erwiesen erscheint, daher auch nur für jene beiden ersteren (hier eingereihten) gelten lassen. Vergleiche die Bemerkungen zu N. 749 und 751. – M. Stoop, von dem es einige Bilder in der Art Codde’s und der Palamedesz’ giebt, ist sicher ein anderer Meister.

Truppenausschiffung. 1851. (1682.) Q 1.

Links die gebirgige Küste; eine Festung auf einem der Berge. Rechts das Meer mit Schiffen. Im Mittelgrunde werden Pferde gelandet. Vorn links am Ufer eine bunte Gruppe von Rossen und Reitern. Vorn rechts in den Klippen zwei Männer im Gespräch.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 585. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/617&oldid=- (Version vom 7.9.2023)