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Ein nacktes Knäblein. 1920. (1932.) O 2.

Es liegt nach links gewandt auf schwarzem Grunde an grünem Kissen.

Eichenholz; h. 0,39; br. 0,25½. – 1861 aus dem Vorrat; vorher nicht nachgewiesen. – Möglicherweise eine eigenhändige Studie des Meisters. Auch Scheibler (Dr. Not.) hält sie für echt.

II. Bilder aus der Werkstatt des älteren Kranach, teilweise eigenhändig.

Sechsteiliges Altarwerk. 1921. (1907.) O 3.

1. Oberes Halbrund. Die heilige Dreieinigkeit. Gottvater hält im rechten Arm den Heiland am Kreuze, auf dem linken die Weltkugel, an der die Taube des heiligen Geistes flattert. – 2. Linkes Seitenbild. Die Verkündigung. Maria kniet rechts an ihrem Betpult, der Engel links hinter ihr. – 3. Mittelbild. Christus an der Säule. Palasthof. Links steht der Heiland, nach rechts gewandt, an die Säule gebunden. Die Geissel hält er selbst in der Rechten. Rechts an den Stufen stehen Maria, Johannes und zwei andere Heilige, von denen der heilige Rochus durch die Inschrift S. ROCHIVS (sic) gekennzeichnet ist. – 4. Rechtes Seitenbild. Die Darstellung Christi im Tempel. Maria hält das Kind links auf dem Altar. Der Priester ist rechts vor demselben anbetend in die Kniee gesunken. Vorn links die Frau mit den Tauben. – 5. Linkes Sockelbild. Die Grablegung Christi. – 6. Rechtes Sockelbild. Die Himmelfahrt Christi.

Nur die Beine des Heilands sind in den Wolken noch sichtbar. – Bezeichnet rechts oben auf dem Mittelbilde:

Lindenholz; Gesammthöhe: 1,26; Gesammtbreite: 0,79. – 1861 aus dem „Vorrat.“ Vorher nicht nachgewiesen. Für ein ganz eigenhändiges Bild des Meisters trotz seiner echten Bezeichnung zu schwach. Am schwächsten die Sockelbilder. An den anderen mag er selbst mitgearbeitet haben.

Kurfürst Friedrich der Weise. 1922. (1938.) 21 a.

Brustbild nach rechts auf hellblauem Grunde. Der grauhaarige und graubärtige Fürst trägt über weissem Hemde einen schwarzen Rock und einen schwarzen Mantel mit breitem braunen Pelzbesatz.

Rechts oben die Inschrift: Friedrich der dritte, Churfürst und Hertzog zu Sachsen. Bezeichnet und datirt links:

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 609. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/641&oldid=- (Version vom 5.9.2023)