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Lindenholz; h. 1,25; br. 2,38. – Erst 1861 aus dem Vorrat: vorher nicht nachzuweisen. Dieses Bild ist, wie seine deutliche Jahreszahl beweist, noch zu Lebzeiten des älteren Kranach gemalt, dem es bisher zugeschrieben wurde. Vom alten Kranach selbst rührt es aber offenbar nicht her; man würde es im allgemeinen als Werkstattsbild bezeichnen müssen, wenn nicht die breitere, weichere , aber doch sichere Hand, sowie der bräunliche Farbenton des jüngeren Kranach, der das Bild eben in der Werkstatt seines Vaters gemalt hat, in ihm zu erkennen wären. So zuerst Scheibler (Dr. Not.).

Die Kreuzigung. 1942. (1925.) O 3.

In der Mitte das hohe Kreuz, an dem der Heiland hängt.

Links und rechts die beiden Kreuze mit den Schächern. Im Vordergrunde und Mittelgrunde viel Volk, aus dem die Lanzen der Kriegsknechte emporstarren. Links vorn Maria ohnmächtig in Johannes Armen, von vier Frauen unterstützt. Rechts vorn die geharnischten Söldner, welche sich um den Rock des Heilands streiten. Bezeichnet und datirt am Kreuzesstamm:

Lindenholz; h. 1,20; br. 0,71½. – Schon zur Zeit des Inv. 1722 (A 1289) in der Galerie. – Bei H. als Kranach d. ä., was bei seiner frageweisen Lesart der Jahreszahl (1563) unmöglich gewesen wäre. Wenn nun auch die richtige Jahreszahl 1546 die Urheberschaft des älteren Kranach noch zuliesse, so zeigt doch gerade dieses Bild schon die Technik und Färbung der Frühzeit des jungen Kranach. Wir halten es daher für ein eigenhändiges Werk dieses Meisters aus der Werkstatt seines Vaters. So zuerst Scheibler (Dr. Not.).

Der schlafende Waldriese und die Zwerge. 1943. (1913.) P 2.

Der halbnackte Riese, dessen Keule zwischen seinen Knieen ruht, schlummert rechts auf einem Steine unter einem Baume. Von links kommen die Zwerge herbei, um ihm mit Schwertern, Lanzen, Hellebarden, Büchsen und Bogen zu Leibe zu gehen. Ein Pfeil steckt bereits im Bart des Riesen. Zwei Zwerge sind im Begriffe, ihm den rechten Fuss abzusägen; ganz rechts hat einer gar eine Leiter angelegt, um zu ihm hinauf zugelangen. Hinten im Walde laufen Hirsche und zieht links ein Trupp Waldmänner. Links auf der Höhe eine Stadt. Bezeichnet rechts am Felsen:

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 616. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/648&oldid=- (Version vom 6.9.2023)