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Ital. Pappelholz; h. 0,57; br. 0,43½. – Inventar 1754 I 37 als „Perugino“. So auch im „Catalogue“ von 1765 und im „Abrégé“ von 1782. – Als Fr. Francia seit dem Katalog von 1812. So noch bei H. Jedoch hat Lerm. S. 161 darauf aufmerksam gemacht, dass es nur als Werkstattsbild gelten kann. Seiner etwas kälteren Behandlung wegen stimmen wir dieser Ansicht zu und erkennen insbesondere die Hand Giacomo’s in ihm. Man vergleiche z. B. dessen bezeichnetes Bild im Berliner Museum N. 281. – Gest. von N. Lecomte. – Phot. Braun III, 5. – Phot. Ges.

F. Die Schulen Venedigs und seines Gebietes.

Andrea Mantegna.

Geb. zu Padua 1431, gest. zu Mantua den 13. September 1506. Adoptivsohn und Schüler des Fr. Squarcione zu Padua. Weitergebildet unter dem Einflusse der Antike und seines Schwiegervaters, des venezianischen Malers Jacopo Bellini. Thätig zumeist in Padua und Mantua.

Heilige Familie. 51. (226.) 1 c.

Kniestück auf schwarzem Grunde. Maria hält, halb nach rechts gewandt, mit beiden Händen den nackten Jesusknaben, der auf ihrem Schoosse steht und seinen rechten Arm um ihren Nacken legt. Links neben ihr Joseph als Kahlkopf, von vorn gesehen, rechts die heil. Elisabeth (nach anderen Anna), nach links gewandt; zu ihren Füssen der Johannesknabe, welcher mit der Rechten auf das Christkind deutet.

Leinwand; h. 0,75½; br. 0,61½. – 1876 für 40,000 Mark aus dem Nachlass Sir Charles Eastlake’s in London. – Ein Hauptbild der späteren, mantuanischen Zeit des Meisters; wahrscheinlich das Bild, welches er 1485 für Eleonora von Este gemalt hatte. Vgl. Cr. u. Cav. V, S. 418. – Gest. von Th. Langer. – Phot. Braun II, 1.

Antonello da Messina.

Geb. zu Messina (nach Vasari) um 1444, gest. zu Venedig um 1493. Gilt für den Vater der Oelmalerei in Italien, nachdem diese in den Niederlanden schon früher durch die Brüder van Eyck der Kunst dienstbar gemacht worden war. Bildete sich in Venedig im Anschluss an die Bellini weiter. Thätig anfangs in Messina, zumeist jedoch in Venedig.

Der heilige Sebastian. 52. (227.) D 1.

Auf den Fliesen eines städtischen Platzes steht der Heilige, nur mit dem Lendenschurz bekleidet, fast von vorn gesehen mit den Händen auf dem Rücken an einen Baum gebunden. Er ist bereits von fünf Pfeilen

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Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/75&oldid=- (Version vom 20.8.2021)