Seite:Karlstadt Von abtuhung der Bylder 27.jpg

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Christus tzeiget dem das gesetz / dero froget. Waß sol ich thun / auff das ich / yn das ewig leben gehn? Warumb solt ich dich disses fals. auch nit / in das gesetz Moisi fhuren? Du sprichst. Esaias vnd Hieremias seind euangelische Propheten. vnd sie verbieten bilder / warumb mißhaget eß dir / das sie bilde verbieten?

Ich sage dir das got bilder nit weniger / noch mit kleynerem fleyß verbotten hat / dan todschlahen / stelen / rauben / ehebrechen / vnd der gleichen.

Endtlich du must tzugeben / das Paulus / ein reicher prediger ist / des Euangelien vnd newen gesetzs. Der die tiffe Moysi erreicht / vnd tzu lichte gebracht hat. Der Christliche verheischung vber die massen trostlich verkundiget. Du must auch volgende sagen. wan Paulus bilder verbeut ßo wil ich sie flihen. Nhu hoer. Paulus spricht. Sie haben / des vnsterblichen gotis / glorien / durch gleichnis nit allein eynes toden mensches / sonder auch der vogeln / der vierfussichten vnd krichenden thirern verwechßelt. Ro. i.[1] Horestu nhun / wie boeß vnd schedlich Paulus bilder schatzet? Ehr spricht. das bildepreißer gotis glorien stelen / vnd geben sie gleichnissen der creaturen. Alßo verkleynen sie got vnd honen yen. Drumb spricht Moises offtmalß das got vnßer bilder / vnd gleychnis / nit kan leyden. Alßo stümet Moises mit Paulo. Auch hab ich / auß den episteln Pauli obangetzeigt / das keyner / zu got kompt / wan ehr bilder eherett.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Röm 1,23
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Andreas Bodenstein von Karlstadt: Von abtuhung der Bylder. Wittenberg 1522, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karlstadt_Von_abtuhung_der_Bylder_27.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)