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Baurath Professor Lipsius erhielt den Auftrag, den Entwurf für die akademischen Kunstneubauten aufzustellen. Nach dessen Genehmigung wurde im Jahre 1885 mit Ausführung der gesammten Bauanlage begonnen und am 25. April 1894 der fertiggestellte, zum Theil bereits vorher in Benützung genommene Bau der Königl. Regierung durch die Baubehörde übergeben.

Wie aus dem beiliegenden Grundriss ersichtlich, befindet sich an der westlichen Seite des Albertinums ein freier Platz; diesen begrenzt westlich das neue Ausstellungsgebäude mit seiner Langseite, während an der der Terrasse zu gelegenen Nordseite ein niederer Zwischenbau, welcher gleichzeitig die Front des Ausstellungsgebäudes, die durch die Stellung des Albertinums bedingt ist, und der Akademie im stumpfen Winkel vereinigt, den Uebergang zu dem dreigeschossigen Nordflügel des Kunstakademiegebäudes vermittelt. Der Haupt-Zugang zu beiden Kunststätten erfolgt von der Terrasse aus.

Durch den von 8 Säulenmonolithen getragenen Porticus des in italienischer Hochrenaissance gehaltenen Ausstellungsgebäudes gelangt man zuerst in das geräumige helle Vestibule , einen rechteckigen imposanten Säulenhallenbau mit Ober- und hohem Seitenlicht und einem interessanten Durchblick in die untere von 8 toskanischen Säulen begrenzte runde Ausstellungshalle, eine Fortsetzung der grossen Halle des Untergeschosses, das ausserdem noch 2 helle grosse Räume für einstweilige Aufbewahrung von Gemälden u. s. w. und die Circulations- und Dampfheizungsanlage für beide Gebäude enthält.

In der Hauptaxe nach Süden zu gelangt man nun weiter in den grossen von 2 mächtigen Karyatiden geschmückten Ausstellungssaal von 25 m Länge und 18 m Breite, dessen Beleuchtung durch ein die ganze Fläche einnehmendes Oberlicht bewirkt wird. Rechts der Axe nach Westen zu liegen