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XLIV.
Der bayerische Dichter Franz Bonn.

Das Schierlinggewächs der Satire und Ironie wuchert überall und treibt giftreiche Dolden. Auch der Humor sproßt üppig hervor und schießt allenthalben in’s Kraut. Je weniger also Ueberfluß an ächter und gesunder Waare, desto freudiger begrüßen wir frische Blüthen und Ranken, welche auf wahrhaft ethischem Boden gedeihen. Dazu zählen die Schriften von Franz Bonn.

Unser Autor, welcher am 18. Juli 1830 zu München geboren wurde, widmete sich, nachdem er das Gymnasium absolvirt hatte, der Jurisprudenz, trat 1857 als Staatsanwaltssubstitut in den Dienst der reinen Justiz und avancirte in richtiger Folge und ohne besondere Verzärtelung bis zum Staatsanwalt am Oberlandesgericht in München, nachdem er 14 Jahre lang in Donauwörth, Ansbach und Bayreuth die Süßigkeiten des Lebens in der Provinz zur Genüge durchgekostet hatte. Ende 1880 folgte er einer höchst ehrenvollen Berufung in den Dienst des Fürstenhauses Thurn und Taxis als Präsident der Domänen-Kammer und Direktor des fürstlichen Civil-Collegialgerichtes II. Instanz in Regensburg.

Bonn’s Universitätsjahre fielen in die Uebergangszeit, welche nach dem Sturze jener edlen Kämpen, die gegen die spanische Tänzerin das Schwert der Entrüstung zu schwingen wagten, die „neue Aera der Wissenschaft“ herbeiführen sollte.

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Kehrein: Der bayerische Dichter Franz Bonn. In Commission der Literarisch-artistischen Anstalt, München 1881, Seite 593. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kehrein_Franz_Bonn.djvu/1&oldid=- (Version vom 1.8.2018)