Seite:Keyserling Wellen.pdf/187

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und füllte das Zimmer mit seinem gelben Sonnenschein. Hans sprach noch immer weiter von all diesen Dingen, die, wie es Doralice schien, nichts mit ihr zu tun hatten. Immer wieder hieß es: „wenn wir in München sein werden,“ so daß Doralice ungeduldig ihn unterbrach: „In München? aber das wird noch lange nicht sein.“ Hans blieb vor ihr stehen: „Nicht? So, hm. Gut also, dann bleiben wir hier.“

Nachdenklich zerrte er an seinem Barte und nahm wieder seinen Gang durch das Zimmer auf. „Das ist nur,“ begann er endlich, „etwas muß der Mensch zu tun haben. Ich fürchte, wenn wir länger hier bleiben, werde ich noch ganz zum Fischer. Ich träume des Nachts schon von Fischen.“

„Das ist ja gut,“ meinte Doralice.

– „Vielleicht!“ fuhr Hans fort. „Fährst du heute Nacht mit uns aufs Meer hinaus?“

Nein, sie mochte nicht. „Dann etwas anderes,“ schlug Hans vor. „Es würde dich vielleicht unterhalten, bei Agnes ein wenig kochen zu lernen.“

– „Bei Agnes?“ Nein, dazu hatte Doralice gar keine Lust. Nun ja, das fand er am Ende verständlich, aber da hatte dieses Fräulein Bork ihm von den Fischerkindern vorgesprochen.

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Eduard von Keyserling: Wellen. S. Fischer, Berlin 1920, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keyserling_Wellen.pdf/187&oldid=- (Version vom 1.8.2018)