und mit einem knarrenden Ton fiel die Türe ins Schloß. Und als Hans und Doralice an ihrer Wohnung angekommen waren und er voran durch die Tür ging, sich ein wenig bückend, seufzte Doralice und dachte: „Das ist so wie bei den kleinen Katen; man verschwindet still in dem schwarzen Loch, die Türe knarrt, die Welt voll schöner, erregender Möglichkeiten bleibt draußen.“
Das Abendessen kam mit seinen Flundern und großen Kartoffeln, Hans aß eilig und viel, er sprach aufgeräumt mit Agnes und schien sich auf das Hinausfahren zum Fischfang zu freuen. Bald stand er vom Tische auf um sich umzukleiden und ging dann fort. „Gute Nacht, schlafe wohl,“ sagte er und küßte Doralice auf die Stirn. Agnes brummte etwas von „in der Nacht fortrennen“ und daß das keine Manier sei.
Die Nacht brach herein, Agnes hatte die Lampe gebracht und sich mit einem mürrischen Gute Nacht entfernt. Doralice rückte den Sessel näher nach dem dem Meere geöffneten Fenster und streckte sich behaglich in ihm aus. Es schien ihr, daß da Bilder und Träume waren, die den ganzen Nachmittag über schon auf sie gewartet hatten, nun konnten sie kommen. Draußen war es sternhell, ein sanfter Landwind brachte von den
Eduard von Keyserling: Wellen. S. Fischer, Berlin 1920, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keyserling_Wellen.pdf/191&oldid=- (Version vom 29.9.2021)