Seite:Keyserling Wellen.pdf/90

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ihnen baden. An einem der Sträuße hing ein Papierstreifen, auf dem „Lolo“ stand.

„O, steh doch,“ sagte Doralice, „die kleine Lolo hat mir all die Rosen durch das Fenster geworfen, das gute Kind.“ Da fühlte sie, daß Hans sie von hinten um die Taille faßte, sie emporhob, sie heraushob aus allen Rosen und sie hörte ihn leise und grimmig sagen: „Jetzt kommen sie durch alle Fenster zu uns herein. Laß sie und ihre dicken Rosen, was sollen wir damit.“ Doralice lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter: „Ach ja,“ sagte sie wie mutlos, „nimm mich fort von ihnen,“ und aus ihren schlaff werdenden Armen fielen die Rosen wie ein dunkelroter Strom schwer auf den Fußboden nieder.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard von Keyserling: Wellen. S. Fischer, Berlin 1920, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keyserling_Wellen.pdf/90&oldid=- (Version vom 1.8.2018)