Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 028.jpg

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und hinten und vorn auch ein Pferd, und trug das alles wie einen Bund Stroh nach Haus. Wie er in den Hof kam, kannte ihn seine Mutter nicht und fragte: „wer ist der entsetzliche große Mann?“ der Bauer sagte: „das ist unser Sohn.“ Sie sprach: „nein, unser Sohn ist das nimmermehr, so groß haben wir keinen gehabt, unser war ein kleines Ding: geh’ nur weg, wir wollen dich nicht.“ Der Junge aber schwieg still, zog seine Pferde in den Stall, gab ihnen Haber und Heu und brachte alles in Ordnung; und wie er fertig war, ging er in die Stube, setzte sich auf die Bank und sagte: „Mutter, nun hätt’ ich Lust zu essen, ist’s bald fertig?“ da sagte sie ja, getraute sich nicht, ihm zu widersprechen und brachte zwei große, große Schüsseln voll herein, daran hätten sie und ihr Mann acht Tage satt gehabt. Er aber aß sie allein auf und fragte, ob sie nicht mehr hätten? „Nein, sagte sie, das ist alles, was wir haben.“ „Das war ja nur zum schmecken, ich muß noch mehr haben.“ Da ging sie hin und setzte einen großen Schweinekessel voll über’s Feuer und wie es gahr war, trug sie es herein. „Nun, da ist noch ein Bischen,“ sagte er, und aß das alles noch hinein: es war aber doch nicht genug. Da sprach er: „Vater, ich seh’ wohl, bei ihm werd’ ich nicht satt, will er mir einen Stab von Eisen verschaffen, der stark ist, daß ich ihn vor meinen Knien nicht zerbrechen kann, so will

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_028.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)