Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 029.jpg

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ich wieder fort gehen.“ Da war der Bauer froh und spannte seine zwei Pferde vor den Wagen, fuhr zum Schmid und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die zwei Pferde nur fahren konnten. Der Junge aber nahm ihn vor die Knie und ratsch! zerbrach er ihn wie eine Bohnenstange in der Mitte entzwei. Der Vater spannte da vier Pferde vor und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die vier Pferde fahren konnten. Den nahm der Sohn auch, knickte ihn vor dem Knie entzwei, warf ihn hin und sprach: „Vater, der kann mir nicht helfen, er muß besser vorspannen und einen stärkern Stab holen.“ Da spannte der Vater acht Pferde vor und holte einen so groß und dick, als ihn die acht Pferde nur fahren konnten. Wie der Sohn den kriegte, brach er gleich oben ein Stück davon ab und sagte: „Vater, ich sehe, er kann mir doch keinen Stab anschaffen, ich will nur so weggehen.“

Da ging er fort und gab sich für einen Schmiedegesellen aus. Er kam in ein Dorf, darin wohnte ein Schmied, der war ein Geitzmann, gönnte keinem Menschen etwas und wollte alles haben; zu dem trat er nun in die Schmiede und fragte ihn, ob er keinen Gesellen brauche. „Ja,“ sagte der Schmied und sah ihn an und dachte, das ist ein tüchtiger Kerl, der wird gut vorschlagen und sein Brot verdienen: „wie viel willst du Lohn haben?“ „Gar keinen Lohn will ich haben,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_029.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)