Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 037.jpg

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5.
Dat Erdmänneken.


Et was mal en rik Künig west, de hadde drei Döchter had, de wören alle Dage in den Schlott-Goren spazeren gaan, un de Künig, dat was so en Lievhaber von allerhand wackeren Bömen west; un einen, den hadde he so leiv had, dat he denjenigen, de ünne en Appel dervon plückede, hunnerd Klafter unner de Eere verwünschede. As et nu Hervest war, da wurden de Appel an den eine Baume so raut, ase Blaud. De drei Döchter gungen alle Dage unner den Baum un seken to, ov nig de Wind ’n Appel herunner schlagen hädde, awerst se fannen ir levedage kienen, un de Baum, de satt so vull, dat he brecken wull, un de Telgen (Zweige) hungen bis up de Eere. Da gelustede den jungesten Künigskinne gewaldig, un et segde to sinen Süstern: „use Teite (Vater), de hett us viel to leiv, ase dat he us verwünschen deihe; ik glöve, dat he dat nur wegen de frümden Lude dahen hat.“ Un indes plücked dat Kind en gans dicken Appel af un sprunk fur sinen Süstern und segde: „a! nu schmecket mal, mine lewen Süsterkes, nu hew ik doch min levedage so wat schönes no nig schmecket.“ Da beeten de beiden annern Künigsdöchter auch mal in den Appel, un da versünken

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_037.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)