Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 046.jpg

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dem Kaufmann ward, so daß man ihm die Angst im Gesicht sehen konnte. Da fragte ihn der Sohn einmal, was ihm fehle; der Vater wollt’ es nicht sagen, aber er hielt so lange an, bis er ihm endlich sagte, er habe ihn ohne daß er es gewußt, einem schwarzen Männchen versprochen für vieles Geld und habe seine Handschrift mit Siegel darüber gegeben, und nun müsse er ihn, wenn zwölf Jahre jetzt herum wären, ausliefern. Da sprach der Sohn: „o Vater, laßt euch nicht bang seyn, das soll schon gut werden, der Schwarze hat keine Macht über mich.“

Da ließ sich der Sohn von dem Geistlichen segnen und als die Stunde kam, gingen sie zusammen hinaus auf den Acker und der Sohn machte einen Kreis und stellte sich mit seinem Vater hinein. Da kam das schwarze Männchen und sprach zu dem Alten: „hast du, was du mir versprochen hast?“ der schwieg aber still und der Sohn sprach: „was willst du hier?“ Da sagte das schwarze Männchen: „ich habe mit deinem Vater zu sprechen und nicht mit dir.“ – Der Sohn sprach: „Du hast meinen Vater betrogen und verführt, gib die Handschrift heraus.“ – „Nein, sagte das schwarze Männchen, mein Recht geb ich nicht auf.“ Da redeten sie noch lange miteinander, endlich wurden sie einig, der Sohn, weil er nicht dem Erbfeind und nicht mehr seinem Vater zugehöre, solle sich in ein Schiffchen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_046.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)