Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 081.jpg

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und konnte nicht vorwärts und rückwärts. So gehts aber den Hochmüthigen.

Wie nun der zweite Prinz ausblieb, sagte der jüngste, er wollte ausziehen und das Wasser holen und der König mußt’ ihn endlich auch gehen lassen. „Wie er nun den Zwerg auf dem Wege fand, und der fragte: wohinaus so geschwind?“ so antwortete er ihm: „ich suche das Wasser des Lebens, weil mein Vater sterbenskrank ist.“ – „Weißt du denn, wo das zu finden ist?“ „Nein,“ sagte der Prinz. „So will ich dir’s sagen, weil du mir ordentlich Rede gestanden hast; es quillt aus einem Brunnen, in einem verwünschten Schloß, und damit du dazu gelangst, geb’ ich dir da eine eiserne Ruthe und zwei Laiberchen Brot, mit der Ruthe schlag dreimal an das eiserne Thor vom Schloß, so wird es aufspringen; inwendig werden dann zwei Löwen liegen und den Rachen aufsperren, wenn du ihnen aber das Brot hin einwirfst, wirst du sie stillen, und dann eil’ dich und hol’ von dem Wasser des Lebens, eh’ es zwölf schlägt, sonst geht das Thor wieder zu und du bist eingesperrt.“ Da dankte ihm der Prinz und nahm die Ruthe und das Brot, ging hin und war da alles, wie der Zwerg gesagt hatte. Als die Löwen gesänftigt waren, ging er in das Schloß hinein und fand einen großen schönen Saal, und darin verwünschte Prinzen, denen zog er die Ringe ab; und dann nahm er ein Schwert,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_081.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)