Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 100.jpg

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Nun ging er mit dem grünen Rock in die Welt, das erste Jahr war’s gut, was er sich nur wünschte, konnt’ er mit seinem Geld bezahlen, und er ward noch ziemlich für einen Menschen angesehen. Im zweiten Jahr ging’s schlimmer, da waren die Haare ihm schon so lang gewachsen, so daß ihn niemand erkennen konnte und niemand wollt’ ihn herbergen, weil er so abscheulich aussah. Und je länger, je ärger ward es, er gab aber den Armen überall viel Geld, damit sie für ihn beten möchten, daß er in den sieben Jahren nicht stürbe und in die Hände des Teufels fiele. Da kam er einmal im vierten Jahre in ein Wirthshaus, der Wirth wollt’ ihn auch nicht aufnehmen, er zog aber einen Haufen Geld heraus und bezahlte vorher, da erhielt er endlich eine Stube. Abends hörte er im Nebenzimmer ein laut Jammern, da ging er hin und sah einen alten Mann darin sitzen, der weinte und beklagte sich und sagte zu ihm, er solle nur wieder weggehen, er könne ihm doch nicht helfen. Da fragte er ihn, was ihm fehle; der Alte sprach, er hätte kein Geld und wär viel im Wirthshaus schuldig, nun hätten sie ihn so lange festgesetzt, bis er bezahlte. Da sagte der im grünen Rock: „wenn’s weiter nichts ist, Geld hab’ ich genug, das will ich schon bezahlen, und machte den Alten frei.“

Der Alte aber hatte drei schöne Töchter und sprach zu ihm, er sollte mit ihm gehen und zur,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_100.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)