Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 103.jpg

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die beiden Schwestern aber, weil sie ihr Glück versäumt hatten, waren so bös, daß am Hochzeittag die eine sich ersäufte, die andere sich erhenkte. Am Abend klopfte und brummte etwas an der Thüre und als der Bräutigam hinging und aufmachte, so war’s der Teufel im grünen Rock, der sprach: „siehst du, da hab’ ich nun zwei Seelen für deine eine!“


16.
Der Zaunkönig und der Bär.


Zur Sommerszeit gingen einmal der Bär und der Wolf im Wald spaziren, da hörte der Bär so schönen Gesang von einem Vogel und sprach: „Bruder Wolf, was ist das für ein Vogel, der so schön singt?“ – „Das ist der König der Vögel, sagte der Wolf, vor dem müssen wir uns neigen;“ es war aber der Zaunkönig. „Wenn das ist, sagte der Bär, möcht’ ich auch gern seinen königlichen Pallast sehen, komm und führ’ mich hin.“ „Das geht nicht so, wie du meinst, sprach der Wolf, du mußt warten, bis die Frau Königin kommt.“ Bald darauf kam die Frau Königin und hatte Futter im Schnabel und der Herr König auch und wollten ihre Jungen ätzen. Der Bär wär’ gern nun gleich hintendrein gegangen,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_103.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)