Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 112.jpg

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rieb sich die Nase, war ärgerlich und sprach: „die Katzen taugen nichts, sie lassen mir die Mäuse die Haare vom Kopf abbeißen“ und jagte sie alle beide fort. Da hatte die Maus gewonnen Spiel.

Wie nun der Herr die andere Nacht wieder eingeschlafen war, machte sich[1] die Maus hinein, knuperte und nagte an dem rothen Band, woran der Stein hing, so lang, bis es entzwei war und herunterfiel, dann schleifte sie’s bis zu der Hausthür. Das ward aber der armen kleinen Maus recht sauer, und sie sprach zum Affen, der schon auf der Lauer stand: „nimm du nun deine Pfote und hol’s ganz heraus!“ Das war dem Affen ein Leichtes, der trug den Stein und sie gingen so miteinander bis zum Fluß; da sagte der Affe: „wie sollen wir aber nun zu dem Kasten kommen!“ Der Bär sagte: „das ist bald geschehen, ich geh’ in’s Wasser und schwimme, Affe, setz’ du dich auf meinen Rücken, halt’ dich aber mit deinen Händen fest und nimm den Stein in’s Maul, Mäuschen, du kannst dich in mein rechtes Ohr setzen.“ Also thaten sie und schwammen den Fluß hinab. Nach einer Zeit war’s dem Bären so still, fing an zu schwätzen und sagte: „hör’ Affe, wir sind doch brave Cammeraden, was meinst du?“ – Der Aff’ aber antwortete nicht und schwieg still. „Ei! sagte der Bär, willst du mir keine Antwort geben? das ist ein schlechter Kerl, der nicht antwortet!“

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: machte (Druckfehler. Siehe S. 350)
Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_112.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)