Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 125.jpg

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kam, sprach er: „ich will ein Kind haben und sollt’s ein Igel seyn.“ Da kriegte seine Frau ein Kind, das war oben ein Igel und unten ein Junge, und als sie das Kind sah, erschrak sie und sprach: „siehst du, du hast uns verwünscht!“ Da sprach der Mann: „was kann das alles helfen, getauft muß der Junge werden, aber wir können keinen Gevatter dazu nehmen.“ Die Frau sprach: „wir können ihn auch nicht anders taufen als Hans mein Igel.“ Als er getauft war, sagte der Pfarrer: „der kann wegen seiner Stacheln in kein ordentlich Bett kommen.“ Da ward hinter dem Ofen ein wenig Stroh zurecht gemacht und Hans mein Igel darauf gelegt. Er konnte auch an der Mutter nicht trinken, denn er hätte sie mit seinen Stacheln gestochen. So lag er da hinter dem Ofen acht Jahre und sein Vater war ihn müde, und dachte, wenn er nur stürbe; aber er starb nicht, sondern blieb da liegen. Nun trug es sich zu, daß in der Stadt ein Markt war und der Bauer wollte darauf gehen, da fragte er seine Frau, was er ihr sollte mitbringen. „Ein wenig Fleisch und ein paar Wecke, was zum Haushalt gehört,“ sprach sie. Darauf fragte er die Magd, die wollte ein paar Toffel und Zwickelstrümpfe, endlich sagte er auch: „Hans mein Igel, was willst du denn haben?“ – „Väterchen, sprach er, bringt mir doch einen Dudelsack mit.“ Wie nun der Bauer wieder

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_125.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)