Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 148.jpg

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hadde stahn, he sull von einen Hirsch ümmebracht weren, wenn he sestein Johr alt wäre. Ase he nu so wit anewassen was, do gingen de Jägers mol mit ünne up de Jagd. In den Holte[1], da kümmt de Künigssohn bie de anneren denne, (von den andern weg) up ein mol süht he da ein grooten Hirsch, den wull he scheiten, he kunn en awerst nig dreppen; up’t lest is de Hirsch so lange für ünne herut laupen, bis gans ut den Holte; da steiht da up einmol so ein grot lank Mann stad des Hirsches, de segd: „nu dat is gut, dat ik dik hewe, schon 6 paar gleserne Schlitschau hinner die caput jaget, un hewe dik nig kriegen könnt.“ Da nümmet he ün mit sik un schlippet em dur ein grot Water bis für en grot Künigsschlott, da mut he mit an’n Disk un eten wat. Ase se tosammen wat geeten het, segd de Künig: „ik hewe drei Döchter, bie der ölesten mußt du en Nacht waken, von des Obends niegen Uhr bis Morgen sesse, un ik kumme jedesmol, wenn de Klocke schlätt sülwens un rope. Un wenne mie dan immer Antwort givst, so salst du se tor Fruen hewen.“ Ase do die jungen Lude up de Schlopkammer kämen, da stehnd der en steinern Christoffel, da segd de Künigsdochter to emme: „um niegen Uhr kummet min Teite (Vater), alle Stunne bis et dreie schlätt, wenn he froget, so giwet gi em Antwort statt des Künigsohns,“ da nickede de steinerne Christoffel mit den Koppe gans schwinne

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: holte (Druckfehler. Siehe S. 350)
Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_148.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)