Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 176.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


„Ei, sagte er, was kann ich dafür, es zuckt mir in der Hand, ich muß zugreifen, ich mag wollen oder nicht.“ Sie legten sich darnach schlafen, wie sie da liegen, ist’s so finster, daß man keine Hand vor den Augen sehen kann. Auf einmal erwachte der mit den Katzenaugen, weckte die andern und sprach: „Brüder, schaut einmal auf, seht ihr die weißen Mäuschen, die da herumlaufen?“ Die zwei richteten sich auf, konnten aber nichts sehen. Da sprach er: „es ist mit uns nicht richtig, wir haben das Unsrige nicht wieder gekriegt, wir müssen zurück zu dem Wirth, der hat uns betrogen.“ Also machten sie sich am andern Morgen dahin auf und sagten dem Wirth, sie hätten ihr richtig Werk nicht wieder kriegt, der eine hätte eine Diebshand, der zweite Katzenaugen und der dritte ein Schweineherz. Der Wirth sprach, da müßte das Mädchen Schuld daran seyn und wollte es rufen, aber wie das die drei hatte kommen sehen, war es zum Hinterpförtchen fortgelaufen und kam nicht wieder. Da sprachen die drei, er sollte ihnen viel Geld geben, sonst ließen sie ihm den rothen Hahn über’s Haus fliegen; da gab er, was er hatte und nur aufbringen konnte, und die drei zogen damit fort; es war für ihr Lebtag genug, die hätten aber doch lieber ihr richtig Werk gehabt.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_176.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)