Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 182.jpg

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haben die drei tollen Handwerker gethan.“ Die Gäste bestätigten es und sagten: „niemand anders kann’s gewesen seyn.“ Der Wirth aber ließ sie rufen und sagte zu ihnen: „habt ihr den Kaufmann getödtet?“ „Wir alle drei,“ sagte der erste, „um’s Geld,“ der zweite, „und das war recht!“ der dritte. „Da hört ihr’s nun, sprach der Wirth, sie gestehen’s selber.“ Sie wurden also in’s Gefängniß gebracht und sollten gerichtet werden. Wie sie nun sahen, daß es so ernsthaft ging, ward ihnen doch Angst, aber Nachts kam der Teufel und sprach: „haltet nur noch einen Tag aus und verscherzt euer Glück nicht, es soll euch kein Haar gekrümmt werden.“ Am andern Morgen wurden sie vor Gericht geführt; da sprach der Richter: „seyd ihr die Mörder?“ – „wir alle drei.“ – „Warum habt ihr den Kaufmann erschlagen?“ – „um’s Geld.“ – „Ihr Bösewichter, sagte der Richter, habt ihr euch nicht der Sünde gescheut?“ – „und das war Recht.“ – „Sie haben bekannt und sind noch dazu halsstarrig, sprach der Richter, führt sie gleich zum Tod.“ Also wurden sie hinaus gebracht und der Wirth mußte mit in den Kreis treten; wie sie nun von den Henkersknechten gefaßt und eben auf’s Gerüst geführt wurden, wo der Scharfrichter mit bloßem Schwerte stand, kam auf einmal eine Kutsche mit vier blutrothen Füchsen bespannt, und fuhr, daß das Feuer aus

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_182.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)