Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 183.jpg

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den Steinen sprang, aus dem Fenster aber winkte einer mit einem weißen Tuche. Da sprach der Scharfrichter, es kommt Gnade, und ward auch aus dem Wagen: Gnade! Gnade! gerufen. Da trat der Teufel heraus, als ein sehr vornehmer Herr, prächtig gekleidet und sprach: „ihr drei seyd unschuldig; ihr dürft nun sprechen, sagt, was ihr gesehen und gehört habt.“ Da sprach der älteste: „wir haben den Kaufmann nicht getödtet, der Mörder steht da im Kreis und deutete auf den Wirth; zum Wahrzeichen geht hin in seinen Keller, da hängen noch viele andere, die er um’s Leben gebracht.“ Da schickte der Richter die Henkersknechte hin, die fanden es, wie’s gesagt war, und als sie dem Richter das berichtet hatten, ließ er den Wirth hinauf führen und ihm das Haupt abschlagen. Da sprach der Teufel zu den Dreien: „nun hab’ ich die Seele, die ich haben wollte, ihr seyd aber frei und habt Geld für euer Lebtag.“


35.
Die himmlische Hochzeit.


Es war einmal ein armer Bauerjung’ in der Kirche und hörte, wie der Pfarrer sprach: „wer da will in’s Himmelreich kommen, muß immer geradaus gehen.“ Da machte er sich auf und ging

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_183.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)