Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 205.jpg

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(euch) nix giwen, un gi süllt mie ok nix giwen.“ De Bähmoer awerst gav he ’n Schlüttel un segd er, se mögt en, wenn se na Hus käme, dem Vaer giwen, de sull’n verwahren, bis dat Kind vertein Johr old wöre, dann sull et up de Heide gahn, da wöre ’n Schlott, dato paßte de Schlüttel, wat darin wöre, dat sulle em hören. Wie dat Kind nu sewen Johr alt woren un düet (tüchtig) wassen wor, gink et mal spilen mit annern Jungens, da hadde de eine noch mehr vom Paen kriegt, ase de annere, he awerst kunne nix seggen, und da grinde he un gink na Hus un segde tom Vaer: „hewe ik denn gar nix vom Paen kriegt?“ – „O ja, segde de Vaer, du hest en Schlüttel kriegt, wenn up de Heide ’n Schlott steit, so gah man hen und schlut et up.“ Da gink he hen, awerst et was kein Schlott to hören un to sehen. Wier na sewen Jahren, ase he vertein Jahr old ist, geit he nochmals hen, da steit en Schlott darup. Wie he et upschloten het, da is der nix enne, ase’n Perd, ’n Schümmel. Da werd de Junge so vuller Früden, dat he dat Perd hadde, dat he sik darup sett un to sinen Vaer jegd (jagt). „Nu hew ik auck ’n Schümmel, nu will ik auck reisen,“ segd he.

Da treckt he weg un wie he unnerweges is, ligd da ’ne Schriffedder up ’n Wegge, he will se eist (erst) upnümmen, da denkt he awerst wier bie sich: „o du süst se auck liggen laten, du finndst ja

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_205.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)