Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 207.jpg

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getrü, denn et was ’n hübschen Minschen west un frog’n, wo he hen to wulle? „O, he wulle so herümmer reisen.“ Da segd se, so sull he doch nur da bliewen, et wöre hier to Lanne ’n Künig, de neime wul geren ’n Bedeenten oder ’n Vorrüter; dabie sulle he in Diensten gahn. He antworde, he künne nig gud so to einen hingahen un been sik an. Da segde det Mäken: „o dat will ik dann schun dauen.“ Un so gink se auck stracks hen, na den Künig, un sehde ünn, se wüste ünn ’n hübschen Bedeenten. Dat was de wol tofreen un leit ’n to sik kummen un wull’n to’m Bedeenten macken. He wull awerst leewer Vorrüter sin, denn wo sin Perd wäre, da möst he auck sin: da mackt ’n de Künig to’m Vorrüter. Wie düt de Ferenand ungetrü gewahr wore, da segd he to den Mäken: „töv! helpest du den an, un mie nig?“ „O, segd dat Mäken, ik will’n auck anhelpen.“ Se dachte: „den most du die to’m Frünne wahren, denn he is nig to truen.“ Se geit alse vor’m Künig stahn un beed ’n als Bedeinten an; dat is de Künig tofreen.

Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de jümmer: „o wenn ik doch eist mine Leiweste bie mie hädde.“ De Ferenand ungetrü war awerst dem Ferenand getrü jümmer upsettsig, wie asso de Künig mal wier so jammerte, da segd he: „Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_207.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)