Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 208.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


und wenn er es nicht thut, soll ihm der Kopf vor die Füße gelegt werden.“ Do leit de Künig den Ferenand getrü to sik kummen und sehde üm, he hädde da un da ’ne Leiweste, de sull he ünn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen.

De Ferenand getrü gink im Stall to sinen Schümmel un grinde un jammerde. „O wat sin ik ’n unglücksch Minschenkind.“ Do röppet jeimes hinner üm: „Ferenand getreu, was weinst du?“ He süt sik um, süt awerst neimes un jammerd jümmer fort: „o min lewe Schümmelken, nu mot ik die verlaten, nu mot ik sterwen.“ Da merkt he eist, dat dat sin Schümmelken deit dat Fragen. „Döst du dat, min Schümmelken, kast du küren[1] (reden)?“ un segd wier: „ik sull da un da hen un sall de Brut halen, west du nig, wie ik dat wol anfange?“ Da antwoerd dat Schümmelken: „gah du na den Künig un segg, wenn he die giwen wulle, wat du hewen möstest, so wullest du se ünn schappen: wenn he die ’n Schipp vull Fleisk un ’n Schipp vull Brod giwen wulle, so sull et gelingen; da wören de grauten Riesen up den Water, wenn du denen ken Fleisk midde brächtest, so terreitn se die; un da wören de grauten Vüggel, de pickeden die de Ogen ut den Koppe, wenn du ken Brod vor se häddest.“ Da kett de Künig alle Slächter im Lanne slachten un alle Becker backen, dat de Schippe vull werdt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: kuren (Druckfehler. Siehe S. 350)
Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_208.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)