Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 228.jpg

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ging, der Soldat wollte da auch bleiben und verdingte sich bei demselben Meister als Hausknecht. Das wär’ gut gewesen, aber der Soldat hatte keine Lust am Arbeiten, lag auf der Bärenhaut und es dauerte nicht lang, so wurde er vom Meister weggeschickt; der fleißige wollt’ ihn aus Treue nun nicht allein lassen, sagte dem Meister auf und zog mit ihm weiter. So ging’s aber immer fort; hatten sie Arbeit, so dauerte es nicht lang, weil der Soldat faul war und fortgeschickt wurde, der andere aber ohne ihn nicht bleiben wollte. Einmal kamen sie in eine große Stadt, weil aber der Soldat keine Hand regen wollte, ward er am Abend schon verabschiedet und sie mußten dieselbe Nacht wieder hinaus. Da führte sie der Weg vor einen unbekannten großen Wald; der Furchtsame sprach: „ich geh’ nicht hinein, darin springen Hexen und Gespenster herum.“ Der Soldat aber antwortete: „ei was! davor fürcht’ ich mich noch nicht!“ ging voran, und der Furchtsame, weil er doch nicht von ihm lassen wollte, ging mit. In kurzer Zeit hatten sie den Weg verloren und irrten in der Dunkelheit durch die Bäume, endlich sahen sie ein Licht. Das suchten sie auf und kamen zu einem schönen Schloß, das hell erleuchtet war, und haußen lag ein schwarzer Hund und auf einem Teich neben saß ein rother Schwan; als sie aber hineintraten, sahen sie nirgends einen Menschen, bis sie in die Küche kamen, da saß noch

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_228.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)