Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 234.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Da gaben sie sich für zwei arme Handwerker aus und baten um ein wenig Essen. Einer aus dem Haufen sprach: „ja, kommt nur herein, heut wird allen Gutes gethan.“ Sie wurden in ein schönes Zimmer geführt und ward ihnen Speise und Wein gegeben. Darnach wurden sie gefragt, ob sie nicht zwei junge Leute von der Burg hätten kommen sehen. „Nein,“ sagten sie. Als aber einer sah, daß sie Blut an den Händen hatten, fragte er, woher das Blut käme? Da sprach der Soldat: „ich habe mich in den Finger geschnitten.“ Der Diener aber sagte es dem Herrn, der kam selber und wollt’ es sehen, es war aber der schöne Jüngling, der ihnen beigestanden hatte und wie er sie mit Augen sah, rief er: „das sind sie, die das Schloß errettet haben!“ Da empfing er sie mit Freuden und erzählte, wie es zugegangen wäre: „Im Schloß war eine Haushälterin mit ihren zwei Kindern, die war eine heimliche Hexe und als sie einmal von der Herrschaft gescholten wurde, gerieth sie in Bosheit und verwandelte alles, was Leben hatte im Schloß, zu Steinen, nur über drei andere böse Hofbediente, die auch Zauberei verstanden, hatte sie keine rechte Gewalt und konnte sie nur in Thiere verwandeln, die nun oben im Schloß ihr Wesen trieben, dabei fürchtete sie sich vor ihnen und flüchtete mit ihren Kindern in den Keller. Auch über mich hatte sie nur soviel Gewalt gehabt, daß sie mich in eine

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_234.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)