Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 242.jpg

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dich immer, hast du vergessen, wie viel Königssöhne schon umsonst da gewesen sind; dem Soldaten hätt’ ich nicht einmal brauchen einen Schlaftrunk zu geben, er wär’ doch nicht aufgewacht.“ Wie sie alle fertig waren, kamen sie erst zu dem Soldaten, aber der rührte und regte sich nicht, und wie sie nun glaubten, ganz sicher zu seyn, so ging die älteste an ihr Bett und klopfte daran; alsbald sank es in die Erde und öffnete sich eine Fallthür. Da sah der Soldat, wie sie hinunter stiegen, eine nach der andern, die älteste voran, also daß keine Zeit für ihn zu verlieren war, er sich aufrichtete, sein Mäntelchen umhing, und hinter der jüngsten mit hinab stieg. Mitten auf der Treppe trat er ihr ein wenig aufs Kleid; da erschrack sie und rief: „es ist nicht richtig, es hält mich was am Kleid.“ „Stell dich nicht so einfältig, sagte die älteste, du bist an einem Haken hängen geblieben.“ Da gingen sie vollends hinab, und wie sie unten waren, standen sie in einem wunderprächtigen Baumgang, da waren alle Blätter von Silber, und schimmerten und glänzten. Der Soldat dachte du willst dir ein Wahrzeichen mitnehmen, und brach einen Zweig davon ab, da kam ein gewaltiger Knall aus dem Baume. Die jüngste rief wieder: „es ist nicht richtig, habt ihr den Knall gehört, das ist noch nie hier geschehen.“ Die älteste aber sprach: „das sind Freudenschüsse, weil wir unsere Prinzen bald erlöst

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_242.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)