Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 246.jpg

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Nun mußte er auch durch ein Holz, darin sah er einen Mann auf der Erde liegen, der war gewaltig dick und ordentlich ein kleiner Berg; der Mann rief ihn aber an und fragte, ob er ihn wollte zum Diener haben? Der Prinz sprach: „was soll ich mit einem so dicken Mann anfangen; wie bist du nur so dick geworden?“ – „O das ist noch gar nichts, wenn ich mich recht auseinander thue, bin ich noch dreitausendmal so dick!“ – „Da komm mit mir,“ sagte der Prinz. Die zwei gingen weiter und fanden einen andern, der lag auf der Erde und hatte das Ohr auf den Rasen gelegt. „Was machst du da?“ sprach der Prinz. „Ei! ich horche, denn ich kann das Gras wachsen hören, und alles, was sich in der Welt zuträgt, und darum werd’ ich der Horcher genannt.“ „Sag’ mir, was geschieht eben an der alten Königin Hof?“ – „Es wird einem Freier der Kopf abgeschlagen, ich hör’ das Schwert sausen.“ – „Komm mit mir,“ sprach der Prinz und sie zogen zu dreien weiter. Da fanden sie einen, der lag da und war ganz lang, so daß sie eine gute Strecke gehen mußten, bis sie von seinen Füßen bis zum Kopf kamen. „Warum bist du so lang?“ fragte der Prinz. „O, sagte er, wenn ich mich ausstrecke, so bin ich noch dreitausendmal so lang, und größer, als der höchste Berg auf Erden.“ „Komm mit mir,“ sprach der Prinz. Da gingen die vier weiter, und fanden

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_246.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)