Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 258.jpg

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Der Küchenjunge antwortete:

„Die sitzt warm ins Königs Arm.“

Sagte die Ente:

„Daß Gott erbarm!“

und schwamm den Gossenstein hinaus.

Den folgenden Abend kam sie wieder und that dieselben Fragen und den dritten Abend noch einmal. Da konnte es der Küchenjunge nicht länger übers Herz bringen und sagte dem König alles. Der König aber ging den andern Abend hin und wie die Ente den Kopf durch den Gossenstein herein streckte, nahm er sein Schwert und hieb ihr den Hals durch, da wurde sie auf einmal zum schönsten Mädchen, und glich genau dem Bild, das der Bruder von ihr gemacht hatte. Der König aber war voll Freuden und weil sie ganz naß dastand, ließ er ihr köstliche Kleider bringen, als sie die angethan hatte, erzählte sie ihm, wie sie in den Fluß war hinab geworfen worden, und die erste Bitte, die sie that, war, daß ihr Bruder aus der Schlangenhöhle herausgeholt würde, welches auch gleich geschah. Aber der König ging in die Kammer, wo die alte Hexe saß, und fragte: „was verdient die, welche das und das thut?“ indem er den ganzen Hergang erzählte. Da war sie verblendet, merkte nichts und sprach: „die verdient, daß man sie nackt auszieht und in ein Faß mit Nägeln legt und vor das

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_258.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)