Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 006.jpg

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2.


Katz und Maus in Gesellschaft.


Eine Katze und eine Maus wollten zusammen leben und Wirthschaft zusammen haben; sie sorgten auch für den Winter und kauften ein Töpfchen mit Fett, und weil sie keinen bessern und sicherern Ort wußten, stellten sie es unter den Altar in der Kirche, da sollt’ es stehen, bis sie sein bedürftig wären. Einstmals aber trug die Katze Gelüsten darnach, und ging zur Maus: „hör’ Mäuschen, ich bin von meiner Base zu Gevatter gebeten, sie hat ein Söhnchen geboren, weiß und braun gefleckt, das soll ich über die Taufe halten, laß mich ausgehen und halt heut allein Haus.“ – „Ja, ja, sagte die Maus, geh hin, und wenn du was Gutes issest, denk an mich, von dem süßen rothen Kindbetterwein tränk ich auch gern ein Tröpfchen.“ Die Katze aber ging geradeswegs in die Kirche und leckte die fette Haut ab, spatzirte darnach um die Stadt herum und kam erst am Abend nach Haus. „Du wirst dich recht erlustirt haben, sagte die Maus, wie hat denn das Kind geheißen?“ – „Hautab, antwortete die Katze.“ – „Hautab? das ist ein seltsamer Name, den hab’ ich noch nicht gehört.“

Bald darnach hatte die Katze wieder ein

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_006.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)