Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 017.jpg

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Die andern Nächte gings ebenso, aber er wußte schon, wie es anzugreifen war, und am vierten Tag ward ihm die schöne Königstochter gegeben.


5.


Der Wolf und die sieben jungen Geislein.


Eine Geis hatte sieben Junge, die sie gar lieb hatte und sorgfältig vor dem Wolf hütete. Eines Tags, als sie ausgehen mußte, Futter zu holen, rief sie alle zusammen und sagte: „liebe Kinder, ich muß ausgehen und Futter holen, wahrt euch vor dem Wolf und laßt ihn nicht herein, gebt auch Acht, denn er verstellt sich oft, aber an seiner rauhen Stimme und an seinen schwarzen Pfoten könnt ihr ihn erkennen; hütet euch, wenn er erst einmal im Haus ist, so frißt er euch alle miteinander.“ Darauf ging sie fort, bald aber kam der Wolf vor die Hausthüre und rief: „liebe Kinder, macht mir auf, ich bin eure Mutter und hab’ euch schöne Sachen mitgebracht.“ Die sieben Geiserchen aber sprachen: „unsere Mutter bist du nicht, die hat eine feine liebliche Stimme, deine Stimme aber ist rauh, du bist der Wolf, wir machen dir nicht auf.“ Der Wolf ging fort zu einem Krämer und kaufte sich ein groß Stück Kreide, die aß

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_017.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)