Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 045.jpg

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im Walde zur Winterszeit suche. „Ach!“ sagte es, „ich soll ein Körbchen voll Erdbeeren suchen und darf nicht eher nach Haus kommen bis ich es mitbringe.“ Die drei Männer sagten darauf: „geh hinter unser Haus und räume den Schnee weg, da haben sie Schutz gehabt und sind gewachsen, da wirst du vollauf finden.“ Das Mädchen bedankte sich und that, wie sie es geheißen hatten. Während es nun den Schnee wegräumte und die Erdbeeren abbrach, sprachen die drei Männlein unter sich: „was sollen wir ihm schenken, weil es so artig gegen uns gewesen und so schön ist?“ da sagte das eine: „ich schenke ihm, daß es noch schöner wird,“ das andere sagte: „ich schenke ihm, daß die goldenen Ducaten aus seinem Munde fallen, wenn es spricht;“ das dritte: „ich schenke ihm, daß ein König kommt und es heirathe.“ Wie nun das Mädchen wieder hervorkam, schenkten sie ihm das alles, und als es sich bedanken wollte, fielen schon Ducaten aus seinem Munde. Da ging es nach Haus und verwunderte sich die Stiefmutter über die Erdbeeren, die es brachte, so verwunderte sie sich noch mehr, als sie sah, wie ihm die Ducaten aus dem Munde fielen; es dauerte auch nicht lange, so kam ein König und holte es ab, und machte es zu seiner Gemahlin.

Die Mutter aber gedachte, sie wollte ihrer

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_045.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)