Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 046.jpg

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Tochter auch ein so großes Glück verschaffen. Da nähte sie ihr einen prächtigen Pelzrock und hieß sie hinausgehen in den Wald, und die kleinen Männer um ein Geschenk bitten. Die Männer aber sahen, daß sie ein böses Herz hatte und statt guter Geschenke gaben sie ihm schlimme. Der erste, daß sie in ihrem Pelzrock friere, als wär er aus Papier, der zweite, daß sie alle Tage garstiger werde, der dritte, daß sie eines unglücklichen Todes sterbe. Zitternd vor Frost kam sie nach Hause und erzählte der Mutter, was ihr begegnet war, und als diese sah, daß die Verwünschungen der drei Männer anfingen einzutreffen, dachte sie nur darauf, wie sie sich rächen wollte. Sie ging zu ihrer Stieftochter, der Königin, und stellte sich freundlich und liebreich an, da ward sie wohl aufgenommen und ward ihr eine eigene Wohnung gegeben. Bald darauf gebar die Königin einen Prinzen, und als sie in der Nacht allein, krank und schwach war, da hob sie das böse Weib mit ihrer Tochter aus dem Bett, und sie trugen sie hinaus zu dem Fluß und warfen sie hinein. Am andern Morgen sagten sie dem König, die Königin sey in der Nacht gestorben.

In der folgenden Nacht sah der Küchenjunge, wie eine Ente durch die Gosse in die Küche hineinschwamm. Sie fragte:

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_046.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)