Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 047.jpg

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„Was machen meine Gäste?“ –

Er antwortete:

„Sie schlafen feste.“
„Was macht mein Kindelein?“
„Es schläft in der Wiege fein.“

Da ging sie hinauf in der Königin Gestalt, gab ihm zu trinken, pflegt’ es, macht’ ihm seine Wiege, deckt es zu und schwamm als Ente am Morgen wieder durch die Gosse fort. So kam sie noch eine Nacht, in der dritten aber sagte sie zu dem Küchenjungen: „geh zu dem König und sag ihm, er solle sein Schwert dreimal auf der Schwelle über mir schwingen.“ Der Küchenjunge lief und sagts dem König, und als der König dreimal sein Schwert geschwungen, da stand die Königin wieder lebendig vor ihm. Die Falschheit der Stiefmutter und ihrer Tochter kam an den Tag und sie wurden den wilden Thieren im Walde zu fressen gegeben.


14.


Von dem bösen Flachsspinnen.


Vorzeiten lebte ein König, dem war nichts lieber auf der Welt als Flachsspinnen, und die Königin und seine Töchter mußten den ganzen Tag spinnen, und wenn er die Räder nicht schnurren hörte, war er böse. Einmal mußte er eine Reise machen, und ehe er Abschied

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_047.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)