Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 081.jpg

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lassen.“ Sie wolltens aber nicht glauben, daß er also unverletzt sollt’ von den Riesen kommen, sondern ritten in den Wald, dies Wunder zu besichtigen, und fandens also, wie ihnen der Schneider gesagt hatte. Darob sie sich sehr verwunderten, großen Schrecken empfingen und noch übler zu Muth waren, dann vor, dann sie mehr forchten, er würd sie, wo er ihnen Feind wär’ all umbringen, ritten also heim und sagten dem König die That an. Der Schneider begerte die Tochter mit sammt dem halben Königreich; der König, als er sahe die Riesen erwürgt, deswegen er seine Tochter dem unbekannten Krieger sollt zur Eh geben, war ihn seines Verheißens sehr gereuen, gedacht, wie er doch sein mit Fügen mögt abkommen, dann er ihm die Tochter zu geben keineswegs gesinnet. Dem Schneider noch einmal sagte, wie er ein Einhorn im Walde hätte, das ihm so sehr großen Schaden an Fisch und Leut thät, wenn er dasselbige fing, wollt er ihm die Tochter geben. Der Schneider war dessen wohl zufrieden, nahm ein Stricklein, ging zum Wald, befahl seinen Zugeordneten, heraußen zu warten, er wollt allein hinein, spazierte also im Walde umher. Indem ersah er das Einhorn gegen ihn daher springen, der Meinung ihn umzubringen; der Schneider aber war nicht unbehend, wartete bis das Einhorn gar nahe zu ihm kam, und als es

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_081.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)