Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 095.jpg

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„Bäumlein rüttel dich und schüttel dich!
nimm die Kleider wieder für dich!“

Da nahm der Baum die Kleider wieder, und Aschenputtel hatte sein altes Aschenkleid an, damit ging es zurück, machte sich das Gesicht staubig und legte sich in die Asche schlafen.

Am Morgen darauf kamen die Schwestern, sahen verdrießlich aus und schwiegen still. Aschenputtel sagte: „ihr habt wohl gestern Abend viel Freude gehabt“ – „Nein, es war eine Prinzessin da, mit der hat der Prinz fast immer getanzt, es hat sie aber niemand gekannt und niemand gewußt, woher sie gekommen ist.“ – „Ist es vielleicht die gewesen, die in den prächtigen Wagen mit den sechs Rappen gefahren ist?“ sagte Aschenputtel. – „Woher weißt du das?“ – „Ich stand in der Hausthüre, da sah ich sie vorbeifahren,“ – „In Zukunft bleib bei deiner Arbeit, sagte die älteste und sah Aschenputtel böse an, was brauchst du in der Hausthüre zu stehen.“

Aschenputtel mußte zum drittenmal die zwei Schwestern putzen, und zum Lohn gaben sie ihm eine Schüssel mit Erbsen, die sollte sie rein lesen; „und daß du dich nicht unterstehst von der Arbeit wegzugehen,“ rief die älteste noch nach. Aschenputtel gedachte: wenn nur meine Tauben nicht ausbleiben, und das Herz schlug ihm ein wenig. Die Tauben aber kamen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_095.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)