Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 123.jpg

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war betrüht, denn es waren schon viele Prinzen umgekommen, welche die drei goldenen Haare beim Teufel holen wollten, weil aber kein anderes Mittel übrig blieb, so entdeckte sie dem Holzhacker, was ihr Vater gesagt hatte. Der Holzhacker war gar nicht betrübt und sagte: „das soll mir schon gelingen, bleib mir nur getreu, bis ich wiederkomme, morgen früh zieh ich aus.“

Also begab sich der Holzhacker auf die Reise zum Teufel, und kam bald an eine große Stadt. Vor dem Thor fragte ihn der Wächter, was er für ein Handwerk verstehe und was er wisse? „Ich weiß alles,“ antwortete er. „Wenn du alles weißt, sagte der Thorwächter, so mach unsere Prinzessin gesund, die kein Arzt in der Welt curiren kann.“ – „Wenn ich wieder komme.“ In der zweiten Stadt wurde er auch gefragt, was er wisse? „Ich weiß alles.“ – „So sag uns warum unser schöner Marktbrunnen vetrocknet ist?“ – „Wenn ich wieder komme,“ sagte der Holzhacker und ließ sich nicht aufhalten. Da kam er an einen Feigenbaum, der wollte verdorren, nebenbei stand ein Mann, der fragte ihn, was er wisse? „Ich weiß alles.“ – „So sag mir warum der Feigenbaum welkt und keine Früchte trägt?“ – „Wenn ich wieder komme.“ – Er ging weiter und kam zu einem Fischer, der mußte ihn

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_123.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)