Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 146.jpg

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Mutter nit sähe, wenn sie kommt. Demnach lauft er auf hin ins Haus, und hat ein wild’s Gebrächt: so sitzt die Gans da und brütelt, die erschrickt und schreit gaga! gaga! Den Narren kommt ein Furcht an und meint, die Gans hät gesagt: „ich wills sagen,“ und fürcht, sie schwätzt, wie er im Keller Haus gehalten; nahm die Gans und hieb ihr den Kopf ab. Nun furcht er, wo die Eier auch verdürben, so wär er in tausend Lästen, bedacht sich und wollt’ die Eier ausbrüten, meint doch, es würd sich nit wohl schicken, dieweil er nit voll Federn wäre, wie die Gans. Bedacht sich bald, zeucht sich ganz aus und schmiert den Leib zuring mit Honig, den hätt die Mutter erst neulich gemacht und schütt darnach ein Bett aus und walgert sich allenthalb in den Federn, daß er sahe, wie ein Hanfbutz, und setzt sich also über die Gänseier und war gar still, daß er die jungen Gäns nit erschreckt. Wie Hanswurst also brütet, so kommt die Mutter und klopft an die Thüren: der Lawel sitzt über den Eiern und will keine Antwort geben, sie klopft noch mehr, so schreit er gaga! gaga! und meint, dieweil er junge Gäns (oder Narren) brütelt, so könnt’ er auch kein andre Sprach. Zuletzt dräut ihm die Mutter so sehr, daß er aus dem Nest kroch und ihr aufthät. Als sie ihn sahe, da meint’ sie, es wär der lebendige Teufel,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_146.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)