Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 156.jpg

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ab, bis an die Knie. Trine wachte auf und gedacht: nun willst du zur Arbeit gehn. Wie sie aber hinauskommt und sieht, daß der Rock so kurz ist, erschrickt sie, wird irr, ob sie auch wirklich die Trine ist, und spricht zu sich selber: „bin ichs oder bin ichs nicht?“ Sie weiß aber nicht, was sie drauf antworten soll, steht eine Zeitlang zweifelhaftig, endlich denkt sie: „du willst nach Haus gehen und fragen, ob dus bist, die werdens schon wissen.“ Also geht sie wieder zurück, klopft ans Fenster und ruft hinein: „ist Hansens Trine drinnen?“; die andern antworten, wie sie meinen: „ja, die liegt in der Kammer und schläft.“ – „Nun dann bin ichs nicht,“ sagt die Trine vergnügt, geht zum Dorf hinaus und kommt nicht wieder, und Hans war die Trine los.


35.


Der Sperling und seine vier Kinder.


Ein Sperling hatte vier Junge in einem Schwalbennest, wie sie nun flück waren, stoßen böse Buben das Nest ein; sie kommen aber alle in Windbraus davon. Nun ist dem Alten leide, weil seine Söhne in die Welt kommen, daß er sie nicht zuvor vor allerlei Gefahr verwarnet und ihnen gute Lehren fürgesagt habe.

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_156.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)