Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 168.jpg

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rasirten Kopf, da springt sie auf, schreit meh! meh! lauft fort, und niemand weiß bis auf den Tag, wo sie hingelaufen ist.


II.

Ein Schneider hatte drei Söhne, die wollt’ er nach einander in die Welt schicken, da sollten sie was rechtschaffenes lernen, und damit sie nicht leer ausgingen, bekam jeder einen Pfannkuchen und einen Heller mit auf den Weg. Der ältste zog aus und kam zu einem kleinen Mann, der wohnte in einer Nußschale, war aber gewaltig reich. Er sprach zu dem Schneider: „wenn du meine Heerde an dem Berg weiden und hüten willst, sollst du ein gut Geschenk von mir haben; doch mußt du dich in Acht nehmen, vor einem Haus am Fuße des Bergs, da gehts lustig zu, man hört immer Musik und Tanzgeschrei, trittst du einmal hinein, so ists mit uns vorbei.“ Der Schneider willigte ein, trieb die Heerde auf den Berg, hütete sie fleißig, blieb auch immer weit von dem Haus. Einmal aber, auf einen Sonntag, hört’ er, wie gar lustig es darin war, dacht, einmal ist keinmal, ging hinein, tanzte, und war vergnügt. Als er aber wieder heraus kam, war es Nacht und die ganze Heerde fort, da ging er mit schwerem Herzen zu seinem Herrn und gestand ihm was er gethan. Der Herr in der Nußschale

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_168.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)