Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 169.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


war gewaltig bös, doch weil er so lang seinen Dienst ordentlich versehen und weil er auch seinen Fehler offenherzig gestanden, schenkte er ihm ein Tischgen deck dich. Der Schneider war damit von Herzen zufrieden und machte sich auf den Heimweg zu seinem Vater. Unterwegs kam er in ein Wirthshaus, da ließ er sich von dem Wirth eine besondere Stube geben, sagte, er brauche kein Essen und schloß sich ein. Der Wirth dachte, was mag der wunderliche Gast vorhaben, schlich sich hinauf, und guckte durch das Schlüsselloch, da sah er wie der Fremde einen kleinen Tisch vor sich setzte, „Tischgen deck dich!“ sprach und alsbald das beste Essen und Trinken vor sich stehen hatte. Der Wirth meinte, das Tischen wär noch besser für ihn selber, und in der Nacht, als der Fremde fest schlief, holt’ er es heraus, und stellte ein anderes dahin, das ebenso aussah. Am Morgen zog der Schneider fort und merkte nichts von dem Betrug. Als er heim kam erzählte er seinem Vater sein Glück, der war froh, und wollte gleich das Wunder probiren, allein alles Sprechen, „Tischgen deck dich“ war umsonst, es blieb leer, und der junge Schneider sah nun, daß er bestolen war.

Da bekam der zweite Sohn seinen Pfannkuchen und Heller, sollt in die Welt gehn und es besser machen. Er kam auch zu dem Herrn

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_169.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)