Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 255.jpg

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Haus war ein gar zu lächerliches Männchen, das sprang als auf einem Bein davor herum, und schrie:

„heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen hohl ich der Frau Königin ihr Kind,
ach wie gut ist, daß niemand weiß,
daß ich Rumpelstilzchen heiß!“

Wie die Königin das hörte, ward sie ganz froh und als das gefährliche Männlein kam, frug es: Frau Königin, wie heiß ich? – „heißest du Conrad?“ – Nein. – „Heißest du Heinrich?“ – Nein.

Heißt du etwa Rumpelstilzchen?

Das hat dir der Teufel gesagt! schrie das Männchen, lief zornig fort und kam nimmermehr wieder.


56.


Der Liebste Roland.


Es war einmal eine Mutter, die hatte nur ihre rechte Tochter lieb und haßte ihre Stieftochter, die doch tausendmal schöner und besser war. Einmal hatte diese eine schöne Schürze, darüber war die andere neidisch und verlangte von der Mutter, sie solle ihr diese Schürze verschaffen. Die Mutter sagte: „sey still, mein liebes Kind, du sollst sie haben, deine Stiefschwester

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_255.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)