Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 297.jpg

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durchkämen und wären doch viel klüger. Da zogen sie miteinander fort und kamen an einen Ameisenhaufen, die zwei ältesten wollten ihn aufwühlen, und sehen, wie die kleinen Ameisen in der Angst herumkröchen und ihre Eier forttrügen; aber der Dummling sagte: „laßt die Thiere in Fried, ich leids nicht, daß ihr sie stört.“ Dann gingen sie weiter und kamen an einen See, auf dem schwammen viele, viele Enten; die zwei Brüder wollten ein paar fangen und braten, aber der Dummling sagte wieder: „laßt die Thiere in Fried’, ich leids nicht, daß ihr sie tödtet.“ Endlich kamen sie an ein Bienennest, darin war so viel Honig, daß er am Stamm herunterlief; die zwei wollten Feuer unter den Baum legen, daß die Bienen erstickten, und sie den Honig wegnehmen könnten. Der Dummling hielt sie aber wieder ab und sprach: „laßt die Thiere in Fried’, ich leids nicht, daß ihr sie verbrennt.“ Da kamen die drei Brüder in ein Schloß, wo in den Ställen lauter steinerne Pferde standen, auch war kein Mensch zu sehen, und sie gingen durch alle Säle, bis sie vor eine Thüre ganz am Ende kamen, davor hingen drei Schlösser; es war aber mitten in der Thüre ein Lädlein, dadurch konnte man in die Stube sehen. Da sahen sie ein grau Männchen an einem Tische sitzen, das riefen sie an einmal, zweimal, aber es hörte

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_297.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)