Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 301.jpg

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ab, das war das allerfeinste Linnengarn und hieß ihn das hinauf zu seinem Vater bringen. Wie er nun hinaufkam, war er lange Zeit weggewesen, und seine Brüder waren eben zurückgekommen und glaubten gewiß, sie hätten das feinste mitgebracht. Als aber ein jeder das seinige vorzeigte, da hatte der Dummling noch einmal so feines, und das Reich wär sein gewesen; aber die zwei andern gaben sich nicht zufrieden, und verlangten von dem Vater, er solle noch eine Bedingung machen. Der König verlangte nun den schönsten Teppich, und blies die drei Federn wieder in die Luft, und die dritte fiel wieder auf den Stein, und der Dummling durfte nicht weiter gehen, die andern aber zogen nach Osten und Westen. Er hob den Stein auf und ging wieder hinab, und fand das Mädchen geschäftig, einen wunderschönen Teppich aus den brennendsten Farben zu weben, und als er fertig war, sprach es: „der ist für dich gewirkt, den trag hinauf, kein Mensch auf der Welt wird einen so prächtigen haben.“ Er ging damit vor seinen Vater, und übertraf wieder seine Brüder, die die schönsten Teppiche aus allen Ländern zusammengebracht hatten, aber diese brachten den König doch dahin, daß er die neue Bedingung machte, wer das Reich erben wollte, müsse die schönste Frau mit nach Haus bringen. Die Federn

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_301.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)