Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 314.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


dem König die Brodsuppe kochen. Allerlei-Rauh ging in sein Ställchen, wusch sich rein und nahm das Mondkleid heraus, noch reiner und glänzender als der gefallene Schnee, und wie es hinauf kam ging eben der Tanz an, da reichte ihm der König die Hand, und tanzte mit ihm, und zweifelte nicht mehr, daß das seine Braut sey, denn niemand auf der Welt hatte außer ihr noch so goldene Haare; wie aber der Tanz zu Ende war, war auch die Prinzessin schon wieder draußen, und alle Mühe umsonst, der König konnte sie nicht finden, und hatte auch kein einzig Wort mit ihr sprechen können. Sie war aber wieder Allerlei-Rauh, schwarz im Gesicht und an den Händen, stand in der Küche, und kochte dem König die Brodsuppe, und der Koch war hinaufgegangen und guckte zu. Und als die Suppe fertig war, that sie das goldne Spinnrad hinein. Der König aß die Suppe, und sie däuchte ihm noch besser, und als er zuletzt das goldene Spinnrad fand, erstaunte er noch mehr, denn das hatte er einmal seiner Braut geschenkt. Der Koch ward gerufen, und dann Allerlei-Rauh, aber sie gab wieder zur Antwort, sie wisse nichts davon, und sey nur dazu da, daß ihr die Stiefel um den Kopf geworfen würden.

Der König stellte zum drittenmal einen Ball an, und hoffte seine Braut sollte wieder

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_314.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)