Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 379.jpg

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nicht widerstehen, und würde mein kristallenes Haus zerbrechen, und dann würde ich auch in den Wasserfluten umkommen.“ – „Kannst du mich nicht so lang verbergen, bis die Zeit kommt wo der Zauber vorbei ist.“ – „Ach nein wie sollte das gehen, siehst du nicht die Wände sind alle von Kristall und ganz durchsichtig,“ doch sann sie und sann, endlich fiel ihr die Holzkammer ein, da legte sie das Holz so künstlich daß von außen nichts zu sehen war und dahinein versteckte sie das Wunderkind. Bald darauf kam der Wallfisch und die Prinzessin zitterte wie Espenlaub, er schwamm ein paarmal um das Kristallhaus und als er ein Stückchen von Reinalds Kleid aus dem Holz hervorgucken sah, schlug er mit dem Schwanz, schnaubte gewaltig und wenn er mehr gesehen, hätte er gewiß das Haus eingeschlagen. Jeden Tag kam er einmal und schwamm darum, bis endlich im siebenten Monat der Zauber aufhörte. Da befand sich Reinald in einem Schloß, das an Pracht gar des Adlers seines übertraf, und mitten auf einer schönen Insel stand; nun lebte er er einen ganzen Monat mit seiner Schwester und Schwager in aller Lust, als der aber zu Ende war, gab ihm der Wallfisch drei Schuppen und sprach: „wenn du in Noth bist, so reib daran und ich will dir zu Hülfe kommen“ und ließ

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 379. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_379.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)